Ortschaft Mulmshorn
Die Geschichte Mulmshorns reicht bis in die Vorgeschichte zurück
Gräber und Reste von Befestigungsanlagen an der Wieste sind die Zeugen einer alten Kulturlandschaft. Die Ecke, das Horn zwischen Wieste und Glindbach, könnte für den Ortsnamen „tom ulmeshorn“ bestimmend gewesen sein.
Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes ist aus dem 14. Jahrhundert. Funde aus der Frühgeschichte der Menschen zeigen, dass Mulmshorn schon damals für einige "Heimat" bedeutet haben muss. Die alten Kirchenbücher und Steuerdokumente geben Auskunft über die Entstehung und den Aufbau des Ortes. Einige Familien leben seit vielen Generationen in und von Mulmshorn. Seit der Industrialisierung (Mitte 19. Jahrhundert) haben sich zu dem bäuerlichen Leben auch Handel und Handwerk angesiedelt.
Lange Zeit existierte hier nur ein einstelliger Hof. Ende des 17. Jahrhunderts, als mehrere Höfe bestanden, wird die Weide nur für trockene Jahre als gut beschrieben, weil sie beim Glindbach lag. Die Heidegebiete eignen sich für die Schafzucht. Ein Wildgehege dieser Zeit gehörte dem Amt Rotenburg. Das Gehege kann auf den Hof (Gut) des Bischofs Eberhard von Holle zurückgehen. Dort lebte in der Mitte des 16. Jahrhunderts sein Bruder. Rechtsnachfolger der Bischöfe waren die Schweden und damit auch das Amt Rotenburg.
1780 teilen sich vier Köthner das Gut auf. Sie zahlten mehr als 6.000 Reichstaler, waren damit aber zugleich Eigentümer und von den üblichen grundherrlichen Lasten befreit. Sie nahmen die Agrarreformen des 19. Jahrhunderts vorweg. Anfang des 20. Jahrhunderts bescheinigte der Kreisarzt Dr. Müller, „dass Mulmshorn weitgehend von der Landwirtschaft lebe, im Allgemeinen aber Wohlstand bestehe“. Weil auch in Mulmshorn Torf zu finden war, wurden für rund 50 Jahre Torfwerke in Mulmshorn betrieben.
Der Bau der Eisenbahn 1906 hat den Charakter des Dorfes völlig verändert. Der Bahnhof und die Ansiedelung einer Torffabrik brachten neue Einwohner und einen neuen Lebensstil mit sich. Mit dem Flüchtlingsstrom nach den Weltkriegen kam noch einmal eine große Veränderung. Zu den bestehenden ca. 60 Häusern wurden 36 Siedlungshäuser im Jahr 1950 gebaut. Die Einwohnerzahl 1939 betrug 421 und 1960 schon 526. 1982 lebten 544 Einwohner in 140 Häusern. Bis zum Jahr 2000 steigerte sich die Einwohnerzahl um nur vier Prozent auf 568. Dagegen wuchs die Zahl der Häuser um 25 Prozent auf 178. Diese Entwicklung ist ein Zeichen für den Rückgang der Großfamilien und die modernere Lebensweise im Dorf.
Wie in fast allen Dörfern arbeiteten auch in Mulmshorn während der beiden Weltkriege Kriegsgefangene. Der Zuzug der Vertriebenen in den 1940er-Jahren des 20. Jahrhunderts veränderte die Dorfstruktur. Neue Siedlungen für Nebenerwerbslandwirtschaften entstanden. Heute ist Mulmshorn ein Dorf, in dem einige Haupterwerbslandwirte und einige Klein- und Mittelbetriebe bestehen. (Quelle: Webseite Mulmshorn)
Ortsbürgermeister:
Jens Bartsch
Telefon: 0174/2141534
E-Mail: jensdieter57@yahoo.de