Ortschaft Borchel
Borchel, seit 1974, nach der Gebietsreform, ein Teil der Stadt Rotenburg, wuchs erst im 20. Jahrhundert zu einem Dorf zusammen.
Bezeichnungen für einzelne Teile des Dorfes erhielten sich bis heute. Sie dokumentieren die Phasen der Besiedlung des heutigen Ortsteils der Stadt Rotenburg und Dorfes Borchel.
Der älteste Teil ist Borchelshof, eine Geestinsel. Auf ihm gehen die Siedlungsspuren bis in die Vorgeschichte zurück. 1432 wird ein Hof „uppe dem borchel“ erwähnt. 1690 gründeten die Clüvers eine Schäferei im Borcheler Holz. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden Lahend und Kattenstert besiedelt. Diese Moorkolonisation nach den Plänen des zu diesem Zeitpunkt schon verstorbenen Jürgen Christian Findorff bedeutet für das Dorf den Beginn seiner Geschichte. Es feierte 2003 seinen 200. Geburtstag.
Lange war Borchel durch das unwegsame Borcheler Moor schwer zu erreichen. Bis heute wirkt dies nach. Borchelshof gehört zum Kirchspiel Gyhum. Erst mit der Moorkolonie begann die Ausrichtung zum Flecken Rotenburg. 1815 votierten die Borcheler für das Kirchspiel Rotenburg. Mit dem Bau des Borcheler Dammes entfiel die Sperre, die das Moor bildete. Der Weg zur Amts- und Kreisstadt war frei. Borchel konnte bis heute typische Strukturen der Moorkolonisation in Lahend und Kattenstert erhalten. Sehr gut ist an einigen Stellen die Mächtigkeit des Torfes zu sehen, das allerdings durch Entwässerung auf ein Drittel seiner ursprünglichen Höhe zusammengeschrumpft ist.