Ortschaft Unterstedt
Unterstedt kann innerhalb der Stadt Rotenburg auf die längste Besiedlung zurückblicken.
Auf dem Hempberg befinden sich die Überreste von 11 Grabhügeln aus der Bronzezeit (etwa um 1500 v. Chr.). Auf dem Karkberg wurden vom 6. Jahrhundert an Menschen bestattet. Dies dokumentiert den Übergang von vorchristlichen zu christlichen Bestattungsformen. Hier stand auch vermutlich eine frühe christliche Kapelle. Im Mittelalter lagen drei Unterstedter Bauerstellten bei dem Flurstück „Die alten Höfe“. Später verlegten die Bauern ihre Höfe vom feuchten Wasserrand auf die Geest. Durch Teilung der Höfe und Zuzug wuchs das Dorf. 11 Höfe wurden Ende des 17. Jahrhunderts im Jördebuch erwähnt. Bauern aus Unterstedt kauften durch Kriege verarmten Rotenburgern Grundstücke in der Wümmeniederung ab.
Abgaben aus dem Dorf gingen an das Amt Rotenburg, als Nachfolger der bischöflichen Verwaltung. Bauern aus Unterstedt mussten Dienste für die Burg und Festung in Rotenburg leisten. Enge Beziehungen bestanden auch zur Schäferei im Grafel. Mitte des 19. Jahrhunderts einigten sich die Bauern in Unterstedt auf eine Gemeinheitsteilung und Verkoppelung (mit der heutigen Flurbereinigung vergleichbar). Die damit eingeleitete Entwicklung zur Vergrößerung der einzelnen Betriebe hält bis heute an.
Während des 2. Weltkrieges arbeiteten in Unterstedt 12 Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene. Einer lebt bis heute im Ort. Ab Mitte der 40er Jahre wuchs die Bevölkerung durch Flüchtlinge aus dem osteuropäischen Raum. Einige von ihnen zogen weiter, um an anderen Orten Arbeit zu finden. Unterstedt blieb ein durch Landwirtschaft geprägtes Dorf, ohne Industrie. Die Dorfgemeinschaft schuf sich ein Mehrzweckhaus mit einem Sportplatz. Dorfläden mit lokalen Produkten ermöglichen den Einkauf vor Ort. Der Heimatverein, der sich um den Spieker gruppiert, pflegt die Geschichte des Ortes und baut sein Museumsgelände Stück für Stück aus.
Ortsbürgermeister: Uwe Lüttjohann, Tel. 04269 5980
www.unterstedt.de