Rathaus: Pflaster
Leben in Zwischenräumen
Im Frühjahr und vor allem im Sommer sieht man immer wieder auffällige Miniatur-Maulwurfshaufen in Pflasterfugen. In vielen Fällen handelt es sich um Nesteingänge von Wildbienen und Solitärwespen. Im Gegensatz zu Ameisen verursachen diese harmlosen Arten keine Schäden an der Pflasterung. Die 5 bis 60 cm tiefen Gänge werden nach dem Nestbau wieder verschlossen. Die wärmeliebenden und nützlichen Insekten werden durch sandiges Bodensubstrat und das Mikroklima angezogen. So sorgen aufgeheizte Pflastersteine noch bis spät in die Nacht für eine angenehme Wärme.
Der herausgegrabene Sand wird manchmal als optisches Problem angesehen. Nicht zu häufiges Fegen hilft hier am besten und beeinträchtigt das Brutgeschehen in der Regel kaum. Tolerieren Sie doch Hosenbienen, Furchenbienen, Sandbienen & Solitärwespen sowie parasitische Kuckucksbienen (z. B. Wespen- oder Blutbienen) und fördern damit die Artenvielfalt. Sie sind wichtige Bestäuber bzw. Jäger zahlreicher, oft lästiger Insekten und haben meist nur Flugzeiten von 4 bis 8 Wochen.
Fachtexte erstellt und Copyright von Dipl. Biol. Rolf Witt, Umwelt- & Medienbüro Witt, www.umbw.de
Texte der Stadt Rotenburg erstellt von Dipl. Biol. Elisabeth Quentin