Geschichte Kasernenanlage
Die Kasernenanlage wurde 1936 als Luftzeugamt mit Flugplatz errichtet und diente später als Flugabwehrkanonen-Park (Flak-Park) und Flugzeugwerft sowie Fliegerhorst für fliegende Verbände. Nach dem Krieg übernahmen britische Streitkräfte die Kaserne und nutzten sie zur Unterbringung von Instandsetzungseinheiten für Rad- und Kettenfahrzeuge sowie für die Lagerung von Versorgungsgütern. 1958 wurde die Kaserne an die Bundeswehr übergeben. Die ersten Soldaten kamen am 6. August 1958. Zunächst dienten sie der Instandsetzungstruppe (Instandsetzungsbataillon 3) und etwas später der Heeresfliegertruppe (zunächst Heeresfliegerstaffel 3) in der Kaserne. Im Laufe der Jahre kamen im Wesentlichen noch Soldaten der Fernmeldetruppe (Elektronische Kampfführung), Luftwaffensoldaten und Soldaten der Nachschubtruppe dazu.
Mit der Wiedervereinigung folgten auch in Rotenburg mehrere tiefgreifende Umstrukturierungen, die die Auflösung diverser Verbände und Einheiten bewirkten. Bis März 1995 wurden die Heeresfliegereinheiten, die Luftwaffenstaffel, die Nachschubkompanie und die Fernmeldetruppe der Elektronischen Kampfführung aufgelöst bzw. an einen anderen Standort verlegt. Das Sanitätszentrum wurde neu in Rotenburg aufgestellt. Die Instandsetzungstruppe, d.h. Instandsetzungsregiment 1 (1994-1996) und Instandsetzungsbataillon 3 (1958-2003), war ebenfalls betroffen, so dass zum Juli 2003 in Rotenburg das Logistikbataillon 3 entstand. Neu aufgestellt wurde 1994 das Stabs- und Fernmeldebataillon 1, welches nochmals zweimal umstrukturiert wurde in das Fernmeldebataillon 1 und zuletzt in das Fernmelderegiment 1. Auch der zivile Arm der Streitkräfte, die Standortverwaltung Rotenburg, musste umstrukturieren und heißt seit dem Januar 2007 Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Rotenburg (Wümme).
Weitere Umstrukturierungen
Zum Dezember 2015 sind aufgrund weiterer Umstrukturierungsmaßnahmen das Logistikbataillon 3 und das Fernmelderegiment 1 ebenfalls aufgelöst worden. Zum Juli 2015 wurde als jetzt einziger Verband in Rotenburg das Jägerbataillon 91 mit etwa 1.000 Soldaten aufgestellt, welches sowohl den Kasernenkommandanten Von-Düring-Kaserne als auch den Standortältesten Rotenburg-Visselhövede stellt. Ebenfalls neu in Rotenburg aufgestellt sind das Sanitätsversorgungszentrum Rotenburg im Januar 2015 mit rund 30 Soldaten und Zivilbeschäftigten und die 3. Kompanie des Versorgungsbataillons 141 im Juli 2015 mit damals ca. 150 Soldaten.
Nach Übergabe der Kaserne durch die britischen Streitkräfte erhielt sie am 18. Juli 1964 den Namen „Lent-Kaserne“ nach Oberst Helmut Lent, Kommodore des Nachgeschwaders 3 im Zweiten Weltkrieg. Nach Inkrafttreten des neuen Traditionserlasses durch das Bundesministerium der Verteidigung am 28. März 2018 ist eine Neubenennung erforderlich geworden, da die vorherige nicht mehr den aktuellen Richtlinien zum Traditionsverständnis der Traditionspflege in der Bundeswehr entsprach. Die Neubenennung erfolgte am 8. Juni 2020. Die Kaserne trägt jetzt den Namen Von-Düring-Kaserne. Johann Christian von Düring (1792-1862) war hannoverscher Forstbeamter und Freikorpsführer in Diensten des Kurfürstentums und Königreichs Hannover in den Befreiungskriegen, zudem besteht überdies ein regionaler Bezug.