Stille Stars
Ehrenpreis 2024 der Stadt Rotenburg (Wümme) für besondere Verdienste sozial engagierter Menschen
Die „Stillen Stars“ agieren meist im Verborgenen, freiwillig und unentgeltlich. Sie machen kein großes Aufhebens um ihre Tätigkeit. Mit dem „Ehrenpreis für besondere Verdienste sozial engagierter Menschen“ der Stadt Rotenburg (Wümme), wird ihr Engagement für die Gemeinschaft jedoch für einen kurzen, aber wertvollen Moment aus dem Schatten hervorgehoben und gewürdigt. Es geht dabei um die Personen, die sich ohne großes Aufhebens um ihre Mitmenschen kümmern. Im Fokus steht ihr vielfältiges, soziales Engagement in den Bereichen Kinder, Jugendliche, Senioren, Familie, Krankheit, Nachbarschaft und Soziales.
Verleihung 2024
Rührende Worte der Dankbarkeit, sowohl von den Laudatoren als auch Menschen, denen die „Stillen Stars“ auf ihrem Weg weitergeholfen haben, musikalische Begleitung und eine künstlerische Überraschung: Die Verleihung des Ehrenpreises der Stadt Rotenburg (Wümme) für besondere Verdienste sozial engagierter Menschen am Mittwochabend im Ratssaal zauberte den Geehrten Dr. Helmut Jäger, Daniel Meyer, Erich Milkereit und dem „Team Königskamp“ das ein oder andere breite Lächeln ins Gesicht.
Die „Stillen Stars“, das sind Menschen, die meist im Verborgenen agieren, freiwillig und unentgeltlich. „Sie tun durch ihre Tätigkeit anderen Gutes, ohne groß aufzufallen“, so beschreibt es Bürgermeister Torsten Oestmann in seiner Begrüßung. Ohne in einem Verein oder einer Organisation engagiert zu sein. Dieses Kriterium war Ideengeberin und Initiatorin Susanne Kuppler wichtig, als sie den Preis vor genau zehn Jahren ins Leben rief. Und genau dieses erfüllt jeder Einzelne von ihnen.
Bei Helmut Jäger geht es nicht um seine unterschiedlichen Ehrenämter, die er wie so viele andere ausübt. Es geht um sein ganz besonderes, eben sein stilles Engagement. Es gehe um seine Menschlichkeit, sein Interesse am Leben anderer und die Zeit, die er ihnen schenkt, heißt es an diesem Abend. Er nehme sich ihrer Probleme an, höre zu und nehme sich viel Zeit dabei, sie ein Stück auf ihrem Lebensweg zu begleiten. Eine junge Frau, die in einem Video gezeigt wird, berichtet: „Du hast mir mit Liebe und Respekt geholfen, die deutsche Sprache zu lernen.“ Er packe an, schaue über den Tellerrand und nehme sich Zeit, wenn Menschen ihn brauchen. Helmut Jäger lebte für einige Jahre in Tansania, eine Erfahrung, die sicherlich dazu beigetragen habe, dass er anderen Menschen gegenüber eine „so offene und interessierte Art“ hat, heißt es von Ina Helwig und Malte Holsten in ihrer Laudatio.
Daniel Meyer und Erich Milkereit sind in der Flüchtlingshilfe aktiv. Sie fahren jede Woche zum Campus Unterstedt und lehren die dort Untergebrachten Deutsch. „Sie stellen ihre eigene Zeit zurück, um sich für andere einzusetzen“, so Susanne Kuppler in ihrer Laudatio. Sie helfen ihnen auf lockere Art und Weise bei der sprachlichen Integration. Da packt Daniel Meyer schon mal einen Koffer, um die entsprechenden Vokabeln zu lernen – praktisch und alltagsnah. Aber nicht nur das: Erich Milkereit hilft den Flüchtlingen im Alltag, bei Verwaltungsaufgaben, der Wohnungssuche oder Arztbesuchen. Regelmäßig betreut er unter anderem auch ein sechsjähriges Mädchen, deren Mutter aus Albanien kommt und die auf diese Weise die Möglichkeit hat, ihre Ausbildung zur Pharmazeutischen kaufmännischen Angestellten zu machen. Was ihnen an ihrer Aufgabe gefällt? Sie ist nicht nur sinnvoll, sie erweitert auch den eigenen Horizont. Jeder Geflüchtete bringt seine eigene Geschichte, aber auch die seines Landes mit. Einblicke, die Daniel Meyer und Erich Milkereit sonst verborgen bleiben würden.
Und dann wäre da noch das „Team Königskamp“: Claudia Schramm, Lutz Früchtenicht, Thomas Hahn, Kerstin und Carsten Wedekind, Edyta und Timo Anders sowie Paul Matura waren schon mehrfach mit Hilfstransporten in der Ukraine. Sie bringen den Menschen dort so viel mehr als nur Sachspenden, beschreibt es Laudatorin Anne Waurich: „Ihr bringt Hoffnung, Zuversicht und Menschlichkeit.“ Es sind jedes Mal aufs Neue Erlebnisse, die die Gruppe nicht loslassen und sie darin bestärken, dass das, was sie tun, wichtig ist. Auch einen Bombenalarm haben sie schon miterlebt. „Es ist erschreckend, dass das keinen berührt – weil es Alltag geworden ist“, erinnert sich Carsten Wedekind. Gleichzeitig sind die Bilder in ihren Köpfen immer wieder die Motivation, weiterzumachen, erklärt Edyta Anders.
„Ohne diese Menschen, also Sie, wäre unsere Gesellschaft nicht das, was wir heute erleben“, wandte sich Laudator Matthias Dittrich gemeinsam mit Marc Brockmann eingangs mit einigen Worten zum Thema Ehrenamt im Allgemeinen an die Anwesenden. Die beiden Laudatoren gehören neben Susanne Kuppler, Fred Krüger, Eduard Hermann, Anne Waurich, Inga Hoops, Martina Niebuhr, Ina Helwig und Malte Holsten zum diesjährigen Gremium, das über die Auswahl der Geehrten entschieden hat. Das Gremium setzt sich immer zusammen aus Neulingen und einigen, die schon länger bei den Verleihungen dabei sind.
Zum mittlerweile sechsten Mal wurde der Ehrenpreis nun vergeben und diesmal gab es vom Kunst-Leistungskurs des Rotenburger Ratsgymnasiums sogar eine ganz besondere Überraschung für die Geehrten: Mehrere Schülerinnen hatten anhand vorgegebener Informationen einige Kunstwerke vorbereitet, die sie den Geehrten an diesem Abend selber übergeben konnten. Es ist eine ganz besondere Erinnerung für die „Stillen Stars“. Die musikalische Begleitung durch Sängerin Anna Münzner und Patrick Schröder am Klavier rundete die Veranstaltung ab.
Bewerbungen/Vorschläge für "Stille Stars"
Da sich die „Stillen Stars“ erfahrungsgemäß eher selten von selber melden, sucht die Stadt Rotenburg (Wümme) entsprechend im Vorfeld jeder Veranstaltung nach Vorschlägen aus der Bevölkerung.
Über die nächste Vorschlagsmöglichkeit werden wir im Vorfeld der 7. Preisverleihung 2026 rechtzeitig auf unseren Internetauftritten sowie über die Medien informieren.