Friedhofsgeflüster: Schwarze Witwe kommt nach Rotenburg
Die „Schwarze Witwe“ kommt wieder nach Rotenburg. Kunsthistorikerin Anja Kretschmer wird in dieser Rolle am Freitag, 4. April 2025, ab 18 Uhr wieder auf besondere Weise über historische Sterbe-, Begräbnis- und Trauerkultur aufklären. Ort des Geschehens ist der Rotenburger Waldfriedhof.
Kretschmers „Schwarze Witwe“ ist eine Figur aus dem 19. Jahrhundert. Die von ihr thematisierten Bräuche aus vergangenen Zeiten dürften einmal mehr bei Besucherinnen und Besuchern für Verwunderung sorgen. Im zweiten Teil ihrer „Friedhofsgeflüster“-Serie liegt der Fokus auf der Kultur des Abschieds und der Trauer: „Von Totenwache, Grabbeigaben und Post-Mortem-Fotografie – ein Rundgang mit der Schwarzen Witwe“, lautet der Untertitel. Warum musste man damals bis zur Beerdigung Wache am Toten halten? Warum wurden dem Verstorbenen Grabbeigaben in den Sarg gelegt, welche Aufgabe besaßen diese und weshalb konnten sie nützlich sein? Was sind Körperhalter und was haben Haare mit Trauer zu tun? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt es am 4. April.
Für die Stadt Rotenburg ist der erneute Besuch der promovierten Historikerin gleich ein doppelter Gewinn: Wie schon bei der zurückliegenden Auflage im April 2024 bietet sich mit einem Friedhofsgeflüster-Rundgang die Gelegenheit, einen der städtischen Friedhöfe zu präsentieren – und zwar in den Abendstunden und damit in „besonderer Stimmung“, wie Stephan Lohmann weiß. Der Abteilungsleiter der Friedhofsverwaltung betont nicht nur die überzeugende schauspielerische Leistung Kretschmers als Schwarze Witwe, sondern auch die Chance, Bestattungskultur und die heimische Begräbnis- und Begegnungsstätte Waldfriedhof aus einem anderen Blickwinkel kennenzulernen.
Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr, der Treffpunkt ist vor der Kapelle auf dem Waldfriedhof an der Freudenthalstraße. Anmeldungen nimmt die Kunsthistorikerin unter 0151/ 56 333 549 oder per E-Mail an info@tanja-kretschmer.de entgegen. Der Rundgang der besonderen Art kostet 17 Euro pro Person. Frühe Anmeldung lohnt sich, denn die Plätze sind begrenzt – bei der ersten Rotenburger Auflage des Friedhofsgeflüsters waren sie schnell vergriffen.