Dauerleihgabe von Jaacks-Gemälden

Eine Sammlung von Ölgemälden des Malers Heinrich Jaacks und dessen Sohn Arnold Jaacks erhält die Stadt Rotenburg (Wümme) als Dauerleihgabe aus dem Familienbesitz. Die Leihgabe haben Bürgermeister Torsten Oestmann und Arnold Jaacks‘ Ehefrau Ingrid sowie deren Sohn Andreas Jaacks am Freitag im „Jaacks-Zimmer“ im Rotenburger Rathaus vertraglich festgehalten.

Seit Mitte der 1990er-Jahre hatte die Stadt Rotenburg (Wümme) bereits einige Gemälde von Heinrich Jaacks von einem anderen Zweig der Familie und aus Privatbesitz als Leihgaben und Schenkungen erhalten. Hinzu kommen nun rund 100 der im Mai 2023 aus dem Wohnhaus der Familie Jaacks übernommenen und durch Michael Burgwald, Leiter der Volkshochschule Rotenburg, im Auftrag der Stadt inventarisierten Werke aus dem Nachlass von Heinrich und Arnold Jaacks. 2018 hatte es im Rudolf-Schäfer-Haus, wo die Bilder künftig aufbewahrt werden, bereits eine Ausstellung unter der Leitung des Vereinsvorsitzenden Ernst-Ulrich Pfeifer gegeben. Daher wandte sich der Enkel des Malers, Andreas Jaacks, über Ernst-Ulrich Pfeifer an die Stadt, als es darum ging, nach dem Verkauf des Wohnhauses der Familie Jaacks für den künstlerischen Nachlass eine angemessene Verwendung zu finden.

Andreas Jaacks möchte mit der Leihgabe die Kultur und Tradition der Stadt Rotenburg fördern und sie dauerhaft darin unterstützen, das Andenken an den Künstler Heinrich Jaacks aktiv zu bewahren. „Ich freue mich, die Bilder zusammen mit meiner Mutter in die guten Hände der Stadt Rotenburg übergeben zu können. Wir finden es wunderbar, dass die Stadt die Kunst meines Großvaters und Vaters so würdigt und am Leben erhält“, erklärt Andreas Jaacks, der heute in Berlin wohnt.

Heinrich Jaacks gehört zu den bedeutenden Rotenburger Künstlern, die weit über die Stadt hinaus bekannt sind. Seine Werke wurden noch zu seinen Lebzeiten wiederholt im Hamburger Kunstverein sowie der Hamburger und der Bremer Kunsthalle gezeigt. Ihm war jedoch nur eine kurze Schaffensperiode vergönnt, jeweils unterbrochen durch seine Zeit als Soldat im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Jaacks wurde 1896 in Hamburg geboren und besuchte dort später die Kunstgewerbeschule. Nach dem Ersten Weltkrieg schloss er ein Studium als Meisterschüler an der Dresdener Akademie an. Der Umzug nach Rotenburg (Wümme) erfolgte 1925 nach einem Studienaufenthalt in Italien. Während des Zweiten Weltkriegs diente Jaacks erneut und verstarb 1954 mit nur 58 Jahren in der Wümmestadt. Neben seinen beeindruckenden Porträts und Selbstporträts gehörten Landschaften zu seinen bevorzugten Motiven. Seine Liebe zu Rotenburg und der reizvollen landschaftlichen Umgebung findet sich in zahlreichen farbgewaltigen Bildern in seinem Lebenswerk wieder.