Tag der Städtebauförderung
Der Tag der Städtebauförderung findet am 10. Mai 2025 im gesamten Bundesgebiet statt. Die Städtebauförderung ist als gemeinschaftliche Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen eines der wichtigsten und erfolgreichsten Instrumente der Stadtentwicklung. Städtebauförderung stärkt Gemeinschaft, Engagement und die Kreativität in der Nachbarschaft. Sie fördert das Miteinander im Quartier, im Gemeindeleben und leistet damit einen langfristig wirksamen Beitrag für attraktive Lebensräume und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Der bundesweite Aktionstag, den es seit dem Jahr 2015 gibt, ist eine Initiative des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, der Länder, des Deutschen Städtetages und des Deutschen Städte- und Gemeindebundes. Ziel ist es, die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger bei Vorhaben der Städtebauförderung zu stärken.
Die Städte und Gemeinden in Niedersachsen stehen vor großen Herausforderungen. Der demografische Wandel, Anforderungen von Klimaschutz und -anpassung und soziale sowie ökonomische Anpassungsprozesse prägen den Aufgabenumfang der Städte und Gemeinden langfristig.
Das Land Niedersachsen unterstützt gemeinsam mit dem Bund die Städte und Gemeinden dabei und fördert die Herstellung nachhaltiger städtebaulicher Strukturen mit den Programmen der Städtebauförderung. Die Städtebauförderung ist eines der wichtigsten Instrumente zur Förderung von nachhaltiger Stadtentwicklung. Sie trägt dazu bei, die Ziele einer sozial, wirtschaftlich und ökologisch ausgewogenen Stadtentwicklungspolitik zu konkretisieren.
Das örtliche Baugewerbe und das Handwerk profitieren nachhaltig von den Investitionen. Städtebauförderungsmittel haben ganz erhebliche ökonomische Anstoßwirkungen auf private Anschlussinvestitionen in den Fördergebieten und dabei entscheidenden Einfluss auf die Handelsfunktion gerade in den Innenstädten. Jeder Euro für die Städtebauförderung löst ein Vielfaches an zusätzlichen öffentlichen und privaten Folgeinvestitionen aus und trägt somit auch zu einer beschäftigungswirksamen Verbesserung der Auftragslage in der niedersächsischen Bauwirtschaft bei.
Ziele der Städtebauförderung in Niedersachsen sind beispielhaft:
- Herstellung nachhaltiger städtebaulicher Strukturen in von erheblichen städtebaulichen Funktionsverlusten betroffenen Gebieten, wie z. B. Wohnungsleerstand oder Brachflächen in Innenstädten, insbesondere von Industrie-, Konversions- und Bahnflächen,
- Städtebauliche Maßnahmen zur Behebung sozialer Missstände,
- Stärkung von Innenstädten und Ortszentren, sowie von kleineren und mittleren Städten und Gemeinden im ländlichen Raum in ihrer städtebaulichen Funktion als multifunktionale Orte für Handel, Dienstleistungen, Wohnen und Kultur, auch unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes,
- Verbesserung des Klimaschutzes und der Anpassung an den Klimawandel, insbesondere durch Verbesserung der grünen und blauen Infrastruktur, Stärkung der doppelten Innenentwicklung, Schaffung/Erhalt oder Erweiterung von Grünflächen und Freiräumen sowie die Vernetzung von Grün- und Freiflächen.
Video zum Aktionstag
Die Ziele der Städtebauförderung in der Stadt Rotenburg (Wümme) haben wir hier beschrieben.
Wir stellen die Städtebauförderung und den aktuellen Zwischenstand zum 10. Mai 2025 für die Stadt Rotenburg (Wümme) für alle Bürgerinnen und Bürger auf dieser Seite vor.
Die ersten Projekte
Die Umsetzung erster Pläne im Rahmen der Städtebauförderung wird immer konkreter. Kleinere Projekte werden bereits Realität, wie sich beispielsweise am Rosenbeet Bergstraße/Soltauer Straße beobachten lässt. Der Umbau der Steinbeißergasse und die Sanierung einiger Brücken an den Flüssen Wiedau und Rodau stehen für 2025 (anteilig 2026) auf dem Plan. Auch für den Spielplatz am Sandhasenweg rückt die Umsetzung immer näher. Diese und weitere Projekte, die langsam greifbar werden, erklären wir im folgenden Teil.
Bolzplatz Sandhasenweg
Die Stadt Rotenburg (Wümme) hat die Fachplanung für das Leistungsbild Freianlagen für den Bolzplatz am Sandhasenweg in Rotenburg (Wümme) ausgeschrieben und vergeben. Das Projekt wird unter Öffentlichkeitsarbeit als Starterprojekt für das Sanierungsgebiet „Auf dem Loh“ (Städtebauförderung) begleitet.
Im Dialog mit den jungen Nutzenden der Anlage kristallisierte sich vor allem der Wunsch nach einem Basketballfeld heraus. Auch ein Fußballfeld ist im Gespräch. Beidem trägt der Entwurf für die Umsetzung (siehe unten) Rechnung.
Den Auftrag zur Umgestaltung der Freizeitanlage für die Jugend-Bolzplatz Sandhasenweg erhielt das Büro
Greenmanagement, Ingenieurbüro für Landschaftsbau, Dirk Schulz, Fallersleber Straße 2 in 38442 Wolfsburg.
Entwurf (zum Vergrößern klicken):
Innovationsquartier
Mit dem Innovationsquartier findet mitten in der Stadt Rotenburg eine spannende Quartiersentwicklung statt. Hier entsteht ein Viertel, das modernes Wohnen, Arbeiten und Freizeitmöglichkeiten verbinden soll.
Die Rotenburger Werke haben eigens für das Großprojekt eine Internetseite erstellt, die über das Projekt, den aktuellen Stand und weitere Pläne informiert:
"Quick Wins": Schnelle Erfolge für den Neuen Markt
Blick auf den Neuen Markt: Skulptur im Vordergrund, Parkplatz im Hintergrund
Eine mögliche Umgestaltung für den Neuen Markt in Rotenburg beschäftigt die Stadtverwaltung schon eine geraume Zeit. Eine Möglichkeit, den Platz schnell wirksam aufzuhübschen, bieten Kübelpatenschaften. Rotenburgerinnen und Rotenburger im Umfeld des Marktes können helfen, indem sie sich freiwillig selbst zur Pflege eines Blumenkübels oder mehrerer Blumenkübel verpflichten.
Darüber hinaus ist geplant, in absehbarer Zukunft Mülleimer und Sitzmöbel auf dem Neuen Markt sowie in der Fußgängerzone gegen moderne Varianten auszutauschen. Die Behälter sollen optisch ansprechend, aber auch funktionell sein. Gleiches gilt für die Sitzmöbel. Geplant ist, eine große Auswahl an Bänken und Co. für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Rotenburg in der Innenstadt aufzustellen. Rotenburgerinnen und Rotenburger sollen dann wählen können, welche Sitzgelegenheiten sie sich für die Innenstadt wünschen. Basierend auf den Ergebnissen einer Umfrage - online und für Menschen ohne Internetzugang auch mittels Papierbögen - wird die Innenstadt schließlich mit Sitzmobiliar bestückt werden.
Modernisierung der Wiedau- und der Rodau-Brücke
Im Rahmen der Städtebauförderung ist für die Jahre 2025/2026 die umfassende Sanierung der maroden Wiedau-Brücke An den Wiedauwiesen und Rodau-Brücke Else-Lisbeth-Warnken-Weg geplant.
Bereits 2020 wurde die Wiedau-Brücke An den Wiedauwiesendurch den Einbau eines Stahlträgers provisorisch instandgesetzt, gefolgt von einer Notreparatur an und Rodau-Brücke Else-Lisbeth-Warnken-Weg in den Jahren 2023/2024.
Brücken-Lageplan (Klicken zum Vergrößern)
Wiedau-Brücke, notrepariert mit einem Stahlträger
Trinkwasserspender in der Innenstadt
Die Möglichkeit, kostenloses Trinkwasser zu zapfen, erhöht die Attraktivität der Innenstadt und trägt zur Belebung des städtischen Raums bei. Zwei mögliche Standorte sind aktuell im Fokus (Karte zum Vergrößern anklicken).
Die vorgeschlagenen Standorte bieten strategisch gut platzierte Möglichkeiten zur Bereitstellung von kostenlosem Trinkwasser in der Innenstadt von Rotenburg (Wümme):
- Standortvorschlag 1: Befindet sich in der Großen Straße zwischen Kirchstraße und Turmstraße. Aus Richtung Rathaus kommend ist der Spender auf der linken Seite, direkt gegenüber von Apollo-Optik, und liegt auf der derzeit grau kopfsteingepflasterten Fläche.
- Standortvorschlag 2: Liegt ebenfalls in der Großen Straße, diesmal zwischen Wallbergstraße und Turmstraße. Hier befindet sich der Spender aus Richtung Neuer Markt kommend auf der rechten Seite, gegenüber der Deutschen Post-Filiale, und steht ebenfalls auf einer grau kopfsteingepflasterten Fläche.
Beide Standorte befinden sich außerhalb des für Lieferverkehr und Einsatzfahrzeuge (Feuerwehr/Krankenwagen) freigehaltenen Bereichs und ergänzen den bereits bestehenden Trinkwasserspender im Rathaus – der allerdings nur während der Öffnungszeiten zugänglich ist. Zudem ist vorgesehen, bei der Neugestaltung des Neuen Marktes einen weiteren Spender aufzustellen, sodass sich das Angebot in der Großen Straße und am Neuen Markt ideal ergänzen. Mittelfristig soll auch der Spender aus dem Rathaus auf eine öffentliche Fläche umgestellt werden, um eine durchgehend verfügbare, kostenlose Trinkwasserversorgung zu gewährleisten.
Umbau der Steinbeißergasse
Stehendes Wasser auf der Steinbeißergasse
Die Steinbeißergasse ist eine innerstädtische Gasse im Kernstadtgebiet. Durch Nachverdichtung und Umbau der anliegenden Bebauung entsprechen die Erschließungsanlagen der Gasse nicht mehr den baulichen Anforderungen an die Erschließung und die Entwässerung. Durch zunehmende Versiegelung der anliegenden Flächen reicht das vorhandene Entwässerungssystem in der Gasse nicht mehr aus, sodass ein Umbau der gesamten Gasse geplant wurde.
Die Gestaltung der neuen Oberflächen ist besonders auf die Anpassung der Gasse auf Starkregenereignisse ausgelegt, sodass das Überflutungsrisiko deutlich reduziert werden kann. Hierzu muss ein Regenwasserkanal in der Straße verlegt werden: Durch den Kanal kann das Wasser gespeichert und abgeleitet werden. Zudem werden verschiedene Versickerungs- und Speicherpflastersteine in Teilen der Gasse verbaut, um sowohl eine Versickerung also auch eine Verdunstung von Niederschlagswasser zu fördern.
Zusätzlich wird eine Anlage zur gezielten Regenwasserversickerung in Beetflächen installiert, welche nach Fertigstellung als Modell und Erprobungsobjekt getestet werden soll. Die sogenannte Tiefbeet-Rigole soll dabei helfen, den Unterhaltungsaufwand für solche und ähnliche Anlagen bei zukünftigen Bauvorhaben planen und abschätzen zu können.
Der Regenwasserkanal innerhalb der Steinbeißergasse soll mit innovativen Kanalrohren aus Kunststoff hergestellt werden, welche durch den Einsatz von Recyclingmaterial und erneuerbarer Energie eine deutliche Reduzierung der CO2-Emmissionen bei der Kanalrohrherstellung ermöglichen.
Der Umbau soll im Sommer 2025 starten, sodass mit einer Fertigstellung der Steinbeißergasse im August 2026 zu rechnen ist. Während der Baumaßnahme ist die Steinbeißergasse aufgrund der beengten Platzverhältnisse voll gesperrt.
Neue Rosenbeete: Umgestaltung verwucherter Staudenflächen
Verwucherte Staudenflächen sind optisch wenig reizend. Die Stadt Rotenburg arbeitet deshalb daran, diese Flächen aufzuwerten. Am Beispiel Bergstraße/Soltauer Straße lässt sich dieser Vorgang gut beobachten.
Die erste Bestandsaufnahme vor Ort zeigte in die Höhe geschossenes Kraut und unebenen Bewuchs.
Verwucherte Staudenfläche
Weitere Ansicht auf verwucherte Staudenfläche
Im Rahmen der Vorbereitung für die eigentliche Bepflanzung wurden die unerwünschten Pflanzen entfernt.
Schließlich wurden die neuen Pflanzen eingesetzt.
Aus der öden Fläche wird nach und nach ein Rosenbeet.
Die ersten zarten Triebe sprießen.
Konzeptarbeit
Von der Idee bis zur Umsetzung: Der Weg städtebaulicher Projekte ist lang und gesäumt von einer ganzen Reihe von Werkzeugen. Im folgenden Teil geht es um Ideenfindung, Konzeptarbeit und daraus entstehende Dokumente, die wesentlichen Anteil an der Entwicklung der Stadt Rotenburg (Wümme) haben: vom Ideenwettbewerb, bei dem Studierende den Neuen Markt konzeptionell neu erfinden, bis hin zur Visiualisierung durch das städtebauliche Modell.
Ideenwettbewerb: Visionen vom Neuen Markt
Verschiedene Ansätze zur Ideenfindung für eine bauliche Umgestaltung des Neuen Marktes in Rotenburg hat es in der Vergangenheit einige gegeben. Aktuell beschäftigen sich zum zweiten Mal Studierende mit dem Platz in zentraler Lage: Die Hochschule 21 in Buxtehude hat sich mit dem Neuen Markt auseinandergesetzt. Dabei haben die Studierenden des dritten Semesters im Studiengang Architektur 20 Entwürfe erstellt, die im Rathaus zu sehen sind. Vom großen, unterirdischen Museum über Wohn- und Aufenthaltsanlagen bis zum mehrstöckigen Veranstaltungsgebäude reicht das Spektrum der Arbeiten.
Studentinnen präsentieren dem interessierten Publikum ihre Entwürfe.
Die Gestaltungsvorschläge dienen als Ideen-Pool, können Anreize für Diskussionen setzen und einen gesellschaftlichen Dialog auslösen über das, was tatsächlich vor Ort geschehen kann: So lässt sich zusammenfassen, was Lothar Tabery vom Forum Baukultur Land während der Ausstellungseröffnung sagte.
Welche Ideen Bürgerinnen und Bürger bevorzugen, konnten sie nach Besuch der Schau direkt im Foyer mitteilen: Abstimmungszettel lagen nach der Ausstellungseröffnung einen Monat lang aus, drei Favoriten konnten bis zum gestrigen 9. Mai per Einwurf in die Holzbox der Städtebauförderung gewählt werden. Drei Entwürfe sollen nach der Abstimmung prämiert werden, das Ergebnis steht noch aus. Die Siegerentwürfe werden darüber hinaus im Bauausschuss vorgestellt.
3000 Euro Zuschuss für eine Jahrgangsfahrt haben die Studierenden bereits während der Eröffnung von der Stadt Rotenburg bekommen. Bürgermeister Torsten Oestmann übergab den symbolischen Scheck an Professor Karsten Ley und Jahrgangssprecherin Runa Walter.
Welche Ideen aus den 20 Entwürfen tatsächlich verwirklicht werden, wird sich zeigen.
Die Studierenden der Hochschule 21 mit Bürgermeister Torsten Oestmann bei der Ausstellungseröffnung (Klicken zum Vergrößern)
Mobilitätskonzept und Verkehrsentwicklungsplan
Die Stadt Rotenburg (Wümme) wird im Rahmen des Städtebauförderprogramms ein Mobilitätskonzept erarbeiten. Dieses Konzept dient als strategischer Rahmen und gibt der Stadt Handlungsempfehlungen für die zukünftige Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur und Mobilitätsangebote. Es legt die grobe Richtung für die kommenden Jahre fest und schafft eine Grundlage für die Umsetzung geeigneter Maßnahmen. Dabei handelt es sich nicht um einen starren Plan, sondern um ein dynamisches Instrument, das regelmäßig an neue Rahmenbedingungen – wie technologische Entwicklungen, veränderte Verkehrsaufkommen oder externe Ereignisse – angepasst wird.
Nicht nur Auto-Verkehr liegt im Fokus der Konzepte: Auch der nicht motorisierte Zweiradverkehr spielt eine Rolle.
Inhalte und Einflüsse des MobilitätskonzeptsIn das neue Mobilitätskonzept der Stadt Rotenburg (Wümme) werden folgende bestehende und aktuelle Planungen sowie Erhebungen einfließen:
- Der aktuelle Verkehrsentwicklungsplan (VEP) der Stadt, der bereits analysierte Verkehrsstrukturen und Maßnahmen enthält. Dieser steht für interessierte Bürgerinnen und Bürger zum Download bereit.
- Das Radwegekonzept sowie die bereits umgesetzten Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs.
- Die Ergebnisse der anstehenden Verkehrszählung, die aktuelle Daten zur Mobilität und Verkehrsströmen liefert und als wichtige Entscheidungsgrundlage für zukünftige Maßnahmen dient.
Bürgerbeteiligung und weiteres Vorgehen
Mit dem Start der Erstellung des Mobilitätskonzepts wird ein intensiver Beteiligungsprozess gestartet. Bürgerinnen und Bürger erhalten die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen und ihre Bedürfnisse und Anregungen zur zukünftigen Mobilitätsentwicklung der Stadt einzubringen. Über den Ablauf und die Beteiligungsmöglichkeiten wird zu gegebener Zeit informiert.
Unterschied zwischen Mobilitätskonzept und Verkehrsentwicklungsplan (VEP)
Der Unterschied zwischen einem Mobilitätskonzept und einem Verkehrsentwicklungsplan (VEP) wird in der Praxis unterschiedlich bewertet.
- Mobilitätskonzept:
- hat einen breiteren Fokus und berücksichtigt neben dem klassischen Verkehr auch Klimaschutz, Umweltaspekte und die Vernetzung verschiedener Verkehrsmittel.
- betont die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger und legt Wert auf Öffentlichkeitsarbeit und Mitgestaltungsmöglichkeiten.
- verfügt über einen kürzeren Planungshorizont und wird regelmäßig aktualisiert, um flexibel auf neue Entwicklungen reagieren zu können.
- Verkehrsentwicklungsplan (VEP):
- ist traditionell stärker auf Infrastrukturmaßnahmen und straßenräumliche Analysen ausgerichtet.
- arbeitet detaillierter mit konkreten Maßnahmen, Kartenwerken und räumlichen Planungen, um spezifische Verkehrskonzepte für Straßen und Wege zu entwickeln.
In der Praxis werden beide Instrumente oft miteinander verknüpft. Das Mobilitätskonzept von Rotenburg (Wümme) wird auf bestehenden Planungen wie dem VEP und dem Radwegekonzept aufbauen und aktuelle Verkehrsdaten einbeziehen, um eine zukunftsfähige Mobilitätsstrategie für die Stadt zu entwickeln.
Niederungen
Wald am Landkreisgebäude
Im Sanierungsgebietes Innenstadt und Niederungen sind die Nödenwiesen und ein Teil der Rodau-Wiedau-Niederung als zentrale Naturräume aufgenommen worden. Beide Gebiete stehen unter Naturschutz und bieten damit breite Potentiale für das Stadtgebiet – insbesondere für Naherholung, Stadtklima, Artenvielfalt und Stadtnatur. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Nödenwiesen, die mehrere Elemente bereithalten:
- Nöden- / Ententeich: Der Teich an der Kreuzung Aalter Allee / Nödenstraße verlängert die Achse der Erlebnisräume am Wasser vom Mühlenstreek vom Innenbereich bis in die Natur. Der Nödenteich bietet dabei noch zahlreiche Chancen, durch wenige Maßnahmen als qualitativer Aufenthaltsraum für Mensch und Natur gestärkt zu werden.
- Wümme: Die Wümme liegt im Namen und Herzen der Stadt. Auch sie ist Teil des grün-blauen Bandes im Zentrum, und soll als solches stärker erlebbar werden.
- Waldfläche am Landkreisgebäude: Die Waldfläche zwischen dem Landkreisgebäude und dem Grünland in den Nödenwiesen ist Teil der Lunge der Innenstadt und wird bislang insbesondere zum Durchqueren genutzt. An dieser Stelle soll geprüft werden, ob eine Aufwertung der Aufenthaltsqualität naturverträglich umsetzbar ist.
- Grünland: Das Grünland in den Nödenwiesen ist durch extensive Pflege in den vergangenen Jahren weiter zu einem Refugium für wichtige Grünlandarten geworden. Diese besondere Funktion wollen wir weiterhin erhalten und festigen.
Auch der östliche Teil der Rodau-Wiedau Niederungen ist Teil des Fördergebietes. Die Wegeverbindung zwischen Stadtkirche, Volkshochschule, dem Klinikum und dem Fasanenweg ist ein Transfer-, aber auch ein stadtnaher Natur- und Naherholungsraum. Die angrenzenden Feuchtwiesen sind Heimat vieler Pflanzen und Tiere, darunter auch einer Reihe bedrohter und geschützter Arten. Einige Bänke laden zum Verweilen ein. Die einzelnen Qualitäten sollen gestärkt werden, aber auch voneinander profitieren. Dazu wird in den kommenden Jahren geschaut, welche Synergien zwischen den Bereichen weiterentwickelt werden können.
Rahmenplan
Das Fachbüro „plan-werkStadt“ arbeitet in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Rotenburg (Wümme) an einer umfassenden Rahmenplanung, welche sowohl den Innenstadtbereich als auch das Wohngebiet "Auf dem Loh" miteinbezieht. Im Zuge der Erarbeitung der Planung werden mögliche Maßnahmen zur Aufwertung der Sanierungsgebiete grafisch und textlich dargestellt. Die Inhalte der Rahmenplanung basieren dabei auf den Erkenntnissen aus den vorbereitenden Untersuchungen sowie auf den Ergebnissen verschiedener Beteiligungsformate.
Angesichts der unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkte sind die beiden Sanierungsgebiete verschiedenen Städtebauförderungsprogrammen zugeordnet. Das Fördergebiet „Innenstadt und Niederungen“ wird durch das Programm „Lebendige Zentren“ gefördert, das Fördergebiet „Wohngebiet Auf dem Loh“ durch das Programm „Sozialer Zusammenhalt“. Dementsprechend bedarf es der Erarbeitung zweier einzelner, aber funktional zusammenhängender Rahmenpläne. Die Rahmenplanung befindet sich in der Endphase der Fertigstellung. Den aktuellen, noch nicht endgültigen Stand können Interessierte auf der Website einsehen und herunterladen:
Was ist ein städtebaulicher Rahmenplan?
Der Rahmenplan als Instrument der städtebaulichen Planung gehört zu den informellen Planungen. Rahmenpläne dienen allgemein der Bestimmung und Darstellung der städtebaulichen Ziele einer Gemeinde.
Der Städtebauliche Rahmenplan beinhaltet raumbezogene Aussagen zum Beispiel zum Nutzungskonzept und Verkehrskonzept sowie handlungsbezogene Aussagen wie Prioritätenfolge, Durchführungskonzept und Finanzierung. Insofern dient er allen an der Sanierung Beteiligten als Arbeits- und Fördergrundlage. Der Städtebauliche Rahmenplan ist ein flexibles Instrument und wird bei Bedarf fortgeschrieben. So kann auf die aktuellen Bedürfnisse und Gegebenheiten jederzeit reagiert werden.
Mit dem städtebaulichen Rahmenplan wird die Grundlage für die räumliche und funktionale Entwicklung der Sanierungsgebiete gelegt:
- Informelles Planungsinstrument, das vom Rat beschlossen wird
- Stellt die Rahmenbedingungen, Ausgangssituation und zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten und Perspektiven für zukünftige Nutzungen in groben Zügen kurz und knackig dar
- Versteht sich als Fahrplan der Sanierung und führt alles zusammen
- Transparenz für Öffentlichkeit
- Verbindlichkeit für (betroffene) Akteure*innen (aber nicht rechtsverbindlich)
- Arbeitsaufträge Verwaltung
- Rechtfertigung gegenüber Fördergeber
- Schwerpunkt:
Benennt, strukturiert und hält alle Maßnahmen in unterschiedlichen Detailgraden fest
Städtebaumodell
Zur besseren Übersicht der städtebaulichen Struktur der Stadt Rotenburg (Wümme) in Bezug auf die Sanierungsgebiete „Innenstadt und Niederungen“ sowie „Wohngebiet Auf dem Loh“ wurde ein städtebauliches Modell im Maßstab 1:1000 in Auftrag gegeben.
Das Modell wurde durch die Firma bengt brandt Modellbau Kiel erstellt.
Außenansicht des Städtebau-Modells
Detailansicht auf den Fernsehturm
Blick auf Ärztehaus (unten links), Pferdemarkt (rechts), Rathaus und Teile der Fußgängerzone
Aufschrift: Sanierungsgebiete der Stadt Rotenburg (Wümme) mit Förderern
Ein eigener Internetauftritt für die Rotenburger Städtebauförderung
Wie weit ist die Stadt Rotenburg (Wümme) mit der Umsetzung der Projekte? Was kommt noch in Sachen Städtebauförderung? Fragen wie diese wird die Stadtverwaltung bald auf einer eigenen Internetseite beantworten können. Sie hat die Umsetzung eines solchen Vorhabens ausgeschrieben, den Auftrag für die Erstellung einer entsprechenden Website hat die Firma JMG Media erhalten.
Das Team aus Mannheim arbeitet an optisch ansprechenden Internetauftritt, der nicht nur alles Wissenwerte zur den Projekten der Städebauförderung in Rotenburg darstellen soll: Sie soll Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Rotenburg (Wümme) auch die Möglichkeit der interaktiven Beteiligung bieten.
Nach aktuellen Plänen soll die neue Internetseite Sommer 2025 an den Start gehen.