Stadtkirche und Kriegerdenkmal (9)
Die Stadtkirche ist das größte Kirchengebäude in Rotenburg.
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1648 wurde hier auf dem „hohen Feld“ die fünfte Kirche Rotenburgs als „Friedenskirche“ errichtet, nachdem ihre Vorgängerbauten seit ca. 1195 vor der Burg (siehe Nr. 32) standen und durch Kriege und Feuer zerstört worden waren. 1752 musste der alte Turm durch einen massiven Glockenturm aus Feldsteinen ersetzt werden, der heute noch steht. Der Bremer Baumeister E. Klingenberg ersetzte 1862 das marode alte Kirchenschiff durch einen Neubau im zeittypischen neugotischen Stil.
Im Glockenturm befindet sich neben der Marienglocke (15. Jahrhundert) die noch ältere Betglocke aus dem Jahre 1379 mit folgen-der Inschrift:
„Mergriete es min name, miin luut si gode bequame.“
(„Margarete ist mein Name, mein Geläut ist Gott angenehm.“)
Die linke Seite der Turmhalle gestaltete der Kirchenmaler Rudolf Schäfer (siehe Nr. 2) 1955 als Gedenkstätte für die Kriegstoten des 2. Weltkrieges. Als Motiv wählte er das Thema „Anbetung des erhöhten Christus“. In den ausliegenden Totenbüchern findet sich auch der Name seines eigenen Sohnes Peter.
In der Kirche können Sie ein altes Taufbecken (1582) und einen Leuchter aus dem 17. Jahrhundert besichtigen. Attraktion der Kirche ist jedoch die Orgel des Baumeisters Johannes Klais aus Bonn, die 1983 eingebaut wurde. Bekannte Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker kommen gern nach Rotenburg, um regelmäßig Konzerte auf diesem Instrument zu geben.
Im Dezember 2006 konnten bei einer Auktion des Kunstauktionshauses Schloss Ahlden erfolgreich vier Relieftafeln der einstigen Friedenskirche ersteigert werden, die nun in der Stadtkirche zu besichtigen sind. Die Tafeln aus dem Jahre 1642 – bestehend aus Eichenholz, reliefplastisch geschnitzt – stammen entweder von der Kanzel oder aber von einer Truhe. Dargestellt werden vier ver-schiedene Szenen: die Schöpfungsgeschichte, die Geburt Christi, Jacobs Traum von der Himmelsleiter sowie Loth mit seinen bei-den Töchtern. Wer die Platten anfertigte, ist leider nicht bekannt.
Auf dem Platz vor der Stadtkirche, dem ehemaligen Friedhof, steht das Kriegerdenkmal für Soldaten aus dem Kirchenkreis, die im 1. Weltkrieg gefallen sind. Das Denkmal wurde 1922 eingeweiht.
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Freitag:
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